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Logbuch MSM 15/2
Dienstag, 1. Juni 2010, 20:30 Uhr
39° 52’ nördliche Breite, 25° 43’ östliche Länge
Ionisches Meer
Wetter:
20°C, nordwestliche Winde 5 Beaufort
Mittlerweile haben wir sowohl das Marmarameer als auch die landschaftlich reizvollen Dardanellen passiert. Der Sonnenschein hat uns ab mittags ziemlich im Stich gelassen, aber da wir alle im Moment hauptsächlich unter Deck arbeiten, bekommen wir von dem Wetter draußen ohnehin nicht viel mit. Berichte wollen geschrieben werden, Geräte sind zu verpacken und in die Container zu verstauen
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Das Arbeitsdeck ist aufgeräumt; die Container aus dem Schiffsinneren sind schon nach draußen gekrant und stehen an Deck gelascht, für den Umschlag im Zielhafen bereit (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
Es grüßen im Namen aller ein letztes Mal
Kerstin Lange und Gerhard Bohrmann
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Der letzte Abend auf See ist bei vielen mit Emotionen verbunden. Einige sind froh, ihre Familie und Kinder wieder zu sehen, andere sind noch so von den Erlebnissen der letzten Wochen eingenommen und würden am liebsten noch länger an Bord bleiben. (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
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Auch die Kammern sehen zunehmend aufgeräumt aus (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
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Unsere letzten überlebenden blinden Passagiere freuen sich bestimmt auf den nächsten Hafen (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
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Die blaue Moschee und die Hagia Sofia in Istanbul vom Wasser aus gesehen (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen)
Es grüßen im Namen aller
Kerstin Lange und Gerhard Bohrmann
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Mittlerweile befinden wir uns in türkischen Gewässern. Neben der deutschen Flagge und der Fahne der Reederei sind die türkische Gastlandsflagge sowie die gelbe „Pestflagge“ zu setzen, da wir nicht einklariert haben. Wir sind ja nur auf Transit nach Griechenland (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Dreharbeiten an Deck: Marcel Zarrouk filmt Miriam Römer (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
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Der Lotse klettert über die Strickleiter an Bord. Gleich beginnt die Passage durch den Bosporus (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
Montag, 31. Mai 2010, 20:30 Uhr
40° 58’ nördliche Breite, 28° 56’ östliche Länge
Reede südlich von Istanbul
Wetter:
21°C, südliche Winde 2 Beaufort
Der Transit durch das Schwarze Meer Richtung Südwesten bescherte uns eine nette Grillabschiedsparty im Hangar und auf dem Arbeitsdeck. Extra für uns gab es zusätzlich noch einen schönen Sonnenuntergang und diverse Delphine, die uns auf unserem Weg grüßten.
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Das AUV ist nach vielen Einsätzen an Deck gelascht. (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
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Die Maria S. Merian bei glatter See und Sonnenuntergangsstimmung (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
Sonntag, 30. Mai, 12:30 Uhr
43° 34’ nördliche Breite, 33° 33’ östliche Länge
Transit zum Bosporus
Wetter:
20°C, südwestliche Winde 2 Beaufort
Die geplanten Schwerelot- und Autoklavprobennahmen wurden aufgrund des AUV-Ausfalls dann alternativ auf der vorherigen Position durchgeführt, wo nun mittlerweile eine vorprozessierte Mikrobathymetriekarte vorlag, die sehr gezielte Einsätze ermöglichte.
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Bereits beim Aufholen des Schwerelots ist die Blasenentwicklung sichtbar. Dies deutet auf sich zersetzende Gashydrate hin. Gleich muss es schnell gehen! (Foto: Valentina Blinova, MSU, Moskau).
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Michael Reuter, Ralf Rehage, Norbert Bosselmann und Daniel Hüttich freuen sich über das erfolgreiche Aussetzen von ROV QUEST (Foto: Eberhard Kopiske, MARUM, Bremen).
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ROV QUEST taucht ab. Für die nächsten 10 Stunden wird es auf dem Meeresboden diverse Proben entnehmen und Fotos und Filme aufnehmen (Foto: Eberhard Kopiske, MARUM, Bremen).
Es grüßen im Namen aller
Kerstin Lange und Gerhard Bohrmann
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Die einzelnen Bewegungen und Arbeitsschritte des ROV QUEST 4000 können in mehreren Laboren beobachtet werden. Hier sehen wir die Darstellung im Hangar auf einer Großbildleinwand (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Thomas Pape öffnet das Kunststoffrohr mit dem Sedimentkern (Foto: Valentina Blinova, MSU, Moskau).
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Valentina Blinova und Kerstin Lange sind begeistert! Wir suchen nach Gashydraten, um sie schnell in flüssigen Stickstoff zu legen (Foto: Valentina Blinova, MSU, Moskau).
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Die weiße Substanz im grauen Sediment: dies sind Gashydrate! (Foto: Valentina Blinova, MSU, Moskau).
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Das ROV QUEST 4000 wird auf seinen Einsatz vorbereitet; Volker Ratmeyer klettert auf das Fahrzeug (Foto: Eberhard Kopiske, MARUM, Bremen).
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Ralf Rehage überwacht das Kabel bei dem Abtauchvorgang des ROV (Foto: Valentina Blinova, MSU, Moskau).
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Unser Foto- und Kamerateam zeichnet den Start des ROV-Tauchgangs auf (Foto: Eberhard Kopiske, MARUM, Bremen).
Samstag, 29. Mai, 15:00 Uhr
44° 25’ nördliche Breite, 35° 20’ östliche Länge
Westlicher Sorokin Trog, Odessa Schlammvulkan
Wetter:
21°C, südliche Winde 2 Beaufort
Nach dem gestrigen Transit zu einer neuen Lokation mit Gasaustritten, die vermutlich an eine Störungszone gebunden ist, führten wir dort nachmittags zunächst einen AUV-Tauchgang zur Vermessung der Mikrobathymetrie durch. Dieser Geräteeinsatz sollte immer vor dem Einbrechen der Dunkelheit abgeschlossen sein, damit das AUV leichter an der Wasseroberfläche wiedergefunden und an Bord gehievt werden kann. Es fährt, ohne Kabel-Verbindung zum Schiff, einen vorprogrammierten Kurs auf dem Grund ab. Danach taucht es eigenständig wieder auf und muss mit einem kleinen Motorboot wieder „eingefangen“ werden.
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Carmen Friese und George Komakhidze entziehen dem Sedimentkern das Porenwasser in unterschiedlichen Tiefen (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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In einer Kreisformation hakt man sich ein, damit keiner der Übenden wegdriften kann. Ein ausgesetztes Rettungsboot überwacht die Übung in ständiger Bereitschaft (Foto: Eberhard Kopiske, MARUM, Bremen).
Es grüßen im Namen aller
Kerstin Lange und Gerhard Bohrmann
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Mit einem neuen Bergungsgerät können Personen in horizontaler Lage aus dem Wasser kreislaufschonend geborgen werden können (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Yann Marcon und Kerstin Lange bringen die Thermometer an verschiedenen Tiefen des Kolbenlots an, um Temperaturprofile des Meeresbodens zu erhalten (Foto: Valentina Blinova, MSU, Moskau).
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Die Besatzung führt eine Rettungsübung mit feiwilligen Crewmitgliedern durch. Eingepackt in Überlebensanzügen springen die Freiwilligen nacheinander ins Wasser (Foto: Eberhard Kopiske, MARUM, Bremen).
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Mit Füßen beim Nachbarn eingehakt wirkt die Längsformation fast wie ein Ruderboot. Die Person am Kopf gibt den Takt der Armbewegungen vor und so wird durch synchrone Bewegungen der Arme fast wie in einem Ruderboot gerudert. Selbst die Steuerung durch koordinierte Bewegung nur einer Armreihe funktioniert (Foto: Eberhard Kopiske, MARUM, Bremen).
Freitag, 28. Mai, 07:00 Uhr
44° 32’ nördliche Breite, 35° 78’ östliche Länge
Westlicher Sorokin Trog auf dem Weg zu einer neuen Site
Wetter:
19°C, südöstliche Winde 2 Beaufort
Die letzten 24 Stunden haben wir am Kerch Flare viele Untersuchungen des Meeresbodens durchgeführt. Gleich morgens um 7 Uhr starteten wir mit unserem AUV, um ein vorher definiertes Gebiet kartieren zu können. Die Ergebnisse sind hervorragend; die Wissenschaft ist zur Zeit sehr daran interessiert, Ergebnisse solcher mikrobathymetrischen Vermessungen in den Händen zu halten!
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Vor dem ROV- Tauchgang werden die wissenschaftlichen Geräte am Fahrzeug sehr genau überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Das ROV QUEST 4000 entfernt sich vom Schiff und zieht das Strom- und Datenkabel mit den gelben Auftriebskörpern hinter sich her (Foto: Miriam Römer, MARUM, Bremen).
Heute früh um 5 Uhr morgens ging es ohne Verzögerung mit dem Autoklavkolbenlot (DAPC) weiter, nachdem wir nun auf dem Transit zur nächsten Station sind.
Es grüßen im Namen aller
Kerstin Lange und Gerhard Bohrmann
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Carmen Friese, Kerstin Lange und Jan-Hendrik Körber untersuchen den frisch aus dem Wasser gezogenen Sedimentkern auf Gashydrate (Foto: Eberhard Kopiske).
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ROV QUEST 4000 wird über den A-Rahmen am Heck des Schiffes ins Wasser gebracht (Foto: Miriam Römer, MARUM, Bremen).
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Eine der beiden Steuerkonsolen des Remotely Operated Vehicle (ROV) im Steuercontainer Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Die beiden ROV-Piloten Ralf Rehage und Daniel Hüttich an ihrem Arbeitsplatz im Steuercontainer des Tauchroboters (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Hoang Anh Mai, Daniel Hüttich und Volker Ratmeyer bei der Anpassung von Payload vor einem ROV-Tauchgang (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Carmen Friese und Marcel Zarrouk machen Foto- und Filmaufnahmen von der MARIA S. MERIAN und dem Aussetzen des ROV QUEST 4000 von einem kleinen Gummiboot aus (Foto: Miriam Römer, MARUM, Bremen).
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George Komakhidze feiert seinen Geburtstag an Bord (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
Mittwoch, 26. Mai, 14:00 Uhr
43° 22’ nördliche Breite, 38° 22’ östliche Länge
Auf dem Transit zwischen Georgien und Ukraine im östlichen Schwarzen Meer
Wetter:
19°C, südliche Winde 4 Beaufort
Gestern kam für uns eine große Überraschung. Wir waren am Tage zuvor in unserem neuen Arbeitsgebiet in Georgien angekommen und hatten sogleich mit den Arbeiten begonnen. Gerade diesen Teil der Forschungsarbeit hatten wir sehr genau vorbereitet: auf dem Kobuleti Rücken wollten wir im Batumi Seepgebiet und an den Ölaustrittstellen bei Pechori und Colkheti vieles an Methoden neu ausprobieren, um den Gasfluss dieser Quellen zu quantifizieren. Obwohl wir eine offizielle Forschungsgenehmigung hatten, wurden wir von georgischer Seite aufgefordert, keine Forschungsarbeiten zu Gas und Gashydraten durchzuführen. Die deutsche Botschaft war am Dienstag deshalb sehr aktiv und hat versucht mit dem georgischen Außenministerium noch eine Erlaubnis zu erwirken. Da es nicht abzusehen war, wann und ob wir überhaupt noch mit einer solchen Erlaubnis hätten rechnen können, haben wir entschieden, wieder zu unserem ersten Forschungsgebiet in der Ukraine zurück zu kehren.
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Vorbereitung verschiedener Geräteeinsätze im Hangar (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Es grüßen im Namen aller
Kerstin Lange und Gerhard Bohrmann
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Heiko Sahling baut sein neues autonomes Scanning-Modul auf. Dieses wird eingeklappt vom ROV QUEST mit zum Meeresboden genommen, dort ausgeklappt und kann je nach Einstellung viele Tage am Meeresboden Gasaustritte registrieren (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Blick in die Elektronikwerkstatt mit Michael Maggiulli, dem Systemoperator (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Fächerecholotkonsole bei der Vermessung des Meeresbodens (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Heiko Sahling and Carmen Friese in der Lotzentrale (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Dienstag, 25. Mai, 19:00 Uhr
41° 57’ nördliche Breite, 41° 6’ östliche Länge
Colkheti, georgische Gewässer vor Batumi
Wetter:
19 °C, 0 Beaufort
Heute waren wir richtig fleißig! Nachdem das ROV von seinem nächtlichen Einsatz wieder an Bord gehievt war, wurde gleich morgens um 7 Uhr das Autoklavkolbenlot (DAPC = Dynamic Autoclave Piston Corer) in die Tiefe gelassen. Dieses dient dazu, einen Sedimentkern aus dem Meeresboden zu holen, der unter dem dort vorherrschenden Druck zur Oberfläche gebracht wird. Kerne die nicht in Autoklaven geborgen werden, verlieren durch die Druckentlastung den größten Teil ihres Gases und Gashydrate zersetzen sich. An Bord wird dieses Gerät kontrolliert entgast; die Gasproben, die bei unterschiedlichen Drücken entnommen werden, können später auf ihre Zusammensetzung und Methangehalte untersucht werden.
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Das AUV wird angehievt – Norbert steuert den Kran (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Das AUV „paddelt“ munter drauf los (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Jan-Hendrik Körber, Thomas Pape und Johannes Werther nehmen Ölproben von den Schlieren, die wir an der Wasseroberfläche sehen können. Das Öl kommt aus natürlichen Quellen vom Meeresboden und gelangt mit den Gasblasen an die Oberfläche (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
Es grüßt im Namen aller
Kerstin Lange
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Der DAPC wird wieder an Bord gehievt. In seinem Inneren herrschen weit über 100 bar (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Das AUV-Team (Gerrit Meinecke, Eberhard Kopiske, Jens Renken) bereitet seinen Einsatz vor (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Paul Wintersteller und Eberhard Kopiske überwachen den AUV-Tauchgang (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Jens Renken kontrolliert die Tauchbahnen des AUVs, welches auf mehr als 1000 Meter Tiefe seinem vorprogrammierten Kurs folgt (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Nach seiner langen Mission wird das AUV wieder an Bord gehievt. Im Hintergrund sind die schneebedeckten Berge Georgiens zu sehen (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
Montag, 24. Mai, 18:00 Uhr
42° 06’ nördliche Breite, 41° 8’ östliche Länge
Georgischer Kontinentalrand vor Batumi
Wetter:
19 °C, südwestliche Winde 3 Beaufort
Schwacher Wind
Nachdem gestern Abend das Posidonia System neu kalibriert worden war, ging es schließlich auf den etwa 24-stündigen Transit nach Georgien. Auf unserem Weg führten wir kontinuierlich Parasound-Messungen zur Aufnahme des Meeresbodens, tieferen Sedimentschichtungen und Gasaustritten durch. Nur bei der Passage des russischen Sektors mussten wir sämtliche Aufzeichnungen aussetzen, da wir hier keine Genehmigung beantragt hatten.
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Carmen Friese sammelt Porenwasser in dem Sedimentkern und überprüft das Vakuum in der Spritze (Foto: Valentina Blinova, MSU, Moskau).
Es grüßt im Namen aller
Kerstin Lange
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Yann Marcon bereitet diverse Gasblasensammler für den heutigen ROV-Tauchgang vor. Die Temperatur des eingefangenen Gases kann bereits auf dem Meeresgrund gemessen werden. Zusammensetzung und mögliche Ölbestandteile werden dann an Bord untersucht. In einem Experiment soll ein Gasblasensammelbehälter am Grund abgesetzt werden, um zu sehen, ob sich darin nach einigen Tagen Gashydrate gebildet haben werden (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Valentina Blinova analysiert die mit dem Gasblasensammler eingefangenen Blasen des letzten ROV-Tauchgangs. Hierzu muss die Probe zunächst entgast werden. Hier an Bord wird bereits die molekulare Zusammensetzung analysiert; später in Bremen wird dann die isotopische Zusammensetzung der einzelnen Gasbestandteile untersucht, um Aussagen über den Ursprung des Gases (thermogen oder biogen) treffen zu können (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Thomas Pape entzieht den Wasserproben, die in unterschiedlichen Wassertiefen gezogen wurden, das Gas mit einer Vakuumpumpe. Anschließend kann er untersuchen, inwieweit sich die Methangaskonzentration in der Meeressäule verändert (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Miriam Römer und Jan-Hendrik Körber besprechen die Daten der Parasoundaufzeichnungen (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
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Paul Wintersteller bereitet die Karte für den heutigen ROV-Tauchgang vor (Foto: Kerstin Lange, ISL, Bremen).
Pfingstsonntag, 23. Mai, 14:30 Uhr
44° 18’ nördliche Breite, 34° 59’ östliche Länge
Namenloser Schlammvulkan im Sorokin Trog vor der Ukraine
Wetter:
19 °C, nordnordöstliche Winde 1 Beaufort
Leichter Wind
Am 22. Mai verließ MARIA S. MERIAN Sewastopol und war bereits nachmittags wieder im Arbeitsgebiet des westlichen Sorokin Troges. Bei Sonnenschein und leichtem Wind wurde am Abend die erste Station zur Untersuchung des namenlosen Schlammvulkans geplant. Hier führten wir, der von Miriam Römer erstellten Positionskarte und der vom AUV-Team visualisierten hochauflösenden bathymetrischen Karte folgend, einen 8-stündigen ROV-Tauchgang im inneren Ring des Schlammvulkans durch. Unser Ziel bestand in dem Aufspüren und Analysieren von Gasaustritten am Meeresgrund, die bereits durch frühere Untersuchungen nachgewiesen wurden. Die Ausdauer des Teams wurde belohnt: Fasziniert konnten wir Eruptionen, große Gasblasen und den Überlauf von Schlamm am Vulkanrand in fast 2100 m Tiefe über die HD-Kamera verfolgen.
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Das ROV QUEST 4000 wird für den nächtlichen Tauchgang vorbereitet (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
Nun müssen wir nur noch einen Namen für „unseren“ Vulkan finden!
Es grüßt im Namen aller
die frisch in Sewastopol zugestiegene Kerstin Lange
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Gerhard Bohrmann beobachtet den Kranvorgang und erklärt Kerstin Lange den Ablauf und die Herausforderungen des ROV-Tauchganges (Foto: Valentina Blinova, MSU, Moskau).
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Konzentriert steuert Daniel Hüttich die Winde für das Aussetzen des ROV QUEST 4000 und hält das Strom- und Datenkabel unter Spannung (Foto: Valentina Blinova, MSU, Moskau).
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Daniel Hüttich überwacht den Tauchvorgang. Jens Renken, Gerrit Meinecke und Klaus Dehning schauen den Aktivitäten auf dem Arbeitsdeck von der Zuschauertribüne zu. Fast so spannend wie das Championsleague-Spiel am heutigen Abend, aber im Gegensatz hierzu mit einem sehr erfolgreichen Ausgang! (Foto: Valentina Blinova, MSU, Moskau)
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Das ROV wird bei optimalen Wetterbedingungen ausgesetzt (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
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An dem obersten Schwimmkörper wird eine weitere Posidonia-Antenne für die genaue Positionsbestimmung einer definierten Kabelstrecke montiert (Foto: Yann Marcon, MARUM, Bremen).
Freitag, 21. Mai, 21:00 Uhr
44° 35’ nördliche Breite, 33° 30’ östliche Länge
Im Hafen von Sewastopol
Wetter:
19°C, windstill und sonnig
Auch dieser Tag stand im Zeichen des Schiffsbesuchs. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Vertretung von Ministerialrat Michael Schlicht nahm den Besuch von MARIA S. MERIAN ebenfalls zum Anlass, um zu einem Workshop „Deutschland – kompetenter Partner in der Meeresforschung“ am IBSS einzuladen. Dazu waren auch Vertreter der wichtigsten Meeresforschungsinstitute aus Deutschland angereist. Deutsche und ukrainische Forscher stellten ein breites Spektrum an Meeresforschungsaktivitäten vor und diskutierten neue Optionen der Zusammenarbeit.
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Das A.O. Kovalevskey Institut der Biologie der Südmeere ist eines der ältesten marinen Forschungseinrichtungen. Die biologische Station wurde 1871 als die erste in Russland und als dritte in Europa gegründet und hat bis heute hohe Reputation in der Forschung. Daneben ist das Aquarium mit seiner speziellen Ausrichtung ein Anziehungspunkt für Interessierte (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Es grüßt im Namen aller
Gerhard Bohrmann
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Herr José Manueal Pinto Teixeira (2. von rechts) Leiter der EU-Botschafter Delegation und Attaché Antoine Callot (rechts), sowie Gerhard Bohrmann lauschen den Ausführungen am ROV QUEST (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Walerii Saratow der Bürgermeister von Sewastopol (2. von links) im Gespräch mit Kapitän Ralf Schmidt auf der Brücke des Forschungsschiffes (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Bürgermeister und Botschafter Dr. Hans-Jürgen Heimsoeth am Steuerstand von Tiefseeroboter QUEST. Beide sind sehr interessiert an den Ausführungen von Volker Rathmeyer zum Einsatz unseres ROV (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Sonnenuntergang über der Hafenausfahrt von Sewastopol (Foto: Yan Marcon, MARUM, Bremen).
Donnerstag, 20. Mai, 22:00 Uhr
44° 35’ nördliche Breite, 33° 30’ östliche Länge
Im Hafen von Sevastopol
Wetter:
18°C, windstill und sonnig
Am Donnerstag, den 20. Mai, passierte die MARIA S. MERIAN frühmorgens die Einfahrt zum Hafen von Sewastopol und bog nach kurzer Fahrt vorbei an der Begrüßungspromenade in die Südbucht, um am vorgesehnen Platz am „Nachimow“-Anleger festzumachen. Dieser liegt im Zentrum der Stadt und nur drei Gehminuten vom O.A. Kovalevski Institut der Biologie der Südmeere (IBSS) entfernt und das Forschungsschiff der ukrainischen Kolleginnen und Kollegen FS Prof. WODJANIZKIJ lag direkt vor uns. Der Besuch unseres Forschungsschiffes in der Ukraine bildete den Auftakt der „Deutschen Tage auf der Krim“, die von der Deutschen Botschaft in Kiew durchgeführt werden. Im Rahmen dieser Aktivitäten finden zahlreiche Konzerte, Theateraufführungen, Vorträge, Konferenzen und sonstige Kulturveranstaltungen in dieser Woche auf der gesamten Krim statt.
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Pressekonferenz im Hangar des Forschungsschiffes (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Die Wissenschaftler nutzen den Zwischenstopp von MARIA S. MERIAN in Sewastopol für einen Landgang (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Es war ein für die Forschung auf dem Schiff untypischer Tag, der aber trotzdem sehr anstrengend war.
Es grüßt im Namen aller
Gerhard Bohrmann
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Begrüßung von FS MARIA S.MERIAN am „Nachimow“ Quai in Sewastopol (Foto: Gerhard Bohrmann, MARUM, Bremen)
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Dr. Manfred Schlösser vom MPI für Marine Mikrobiologie, Bremen (rechts) bereitete mit dem BMBF und der Deutschen Botschaft Kiew die Presseaktivitäten in Sewastopol vor. Hier im Gespräch mit Bremer Kollegen (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Ansprache des Kaptäns Friedhelm von Staa während des festlichen Empfangs auf dem Forschungsschiff (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Mittwoch, 19. Mai, 14:00 Uhr
44° 16’ nördliche Breite, 34° 59’ östliche Länge
Namenloser Schlammvulkan
Wetter:
17°C, nordöstliche Winde 1 Beaufort
Leiser Zug
Nach dieser sehr spannenden Nacht mit Bergung der Temperaturverankerung wurde am Morgen das AUV-Fahrzeug wieder auf eine Messkampagne zum Meeresboden geschickt. Eine 10-stündige Vermessung der Mikrobathymetrie eines namenlosen Schlammvulkans östlich des Dvurechneskii Schlammvulkans (DSV) stand auf dem Programm. Beide Vulkane liegen sehr nahe beieinander und haben sehr wahrscheinlich das gleiche Schlamm- und Gas-Reservoir in der Tiefe. Im Gegensatz zu dem DSV hat der namenlose Vulkan eine sehr unruhige Morphologie, die möglicherweise eine Kollapsstruktur darstellt. Die genaue Vermessung wird uns sicher Hinweise auf die Entstehung der Vulkane geben.
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Noch füllt Ralf Schmidt (links) die Aufgaben des leitenden Offiziers aus. Ab Sewastopol übernimmt er das Schiff als Kapitän. An seiner Seite Elektriker Hendrik Schmidt (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Am Abend wollen wir dann noch ein paar Profile mit Parasound und dem Fächerecholot abfahren, bevor wir uns auf den Weg nach Sewastopol machen.
Es grüßt im Namen aller
Gerhard Bohrmann
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Gruppenfoto der Fahrtteilnehmer in der Zusammensetzung vor Sewastopol. Von links nach rechts: Akihiro Hiruta, Hoang Ahn May, Daniel Hüttich, Gerhard Bohrmann, Volker Rathmeyer, Thomas Pape, Jan-Hendrik Körber, Klaus Dehning, Tatyana Malakhova, Michael Ivanov, Marcel Zarrouck, Heiko Sahling, Michael Reuter, Ralph Rehage, Christian Reuter, Stephan Klapp, Carmen Friese, Paul Wintersteller, Miriam Römer, Jens Renken, Dimitriy Evtushenko, Gerrit Meinecke (Foto: MARUM, Bremen).
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Blick in eines der Deckslabore von FS MARIA S.MERIAN (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Mit zahlreichen Kränen und Winden ist die MARIA S. MERIAN sehr gut für alle möglichen Einsätze gerüstet (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Bei der Stationsauswahl von Schwerlotpositionen werden alle zur Verfügung stehenden Aufzeichnungen herangezogen. Hier wird mit Hilfe einer Sidescan Sonar-Aufnahme bei der Auswahl von Stationen mit Rückstreuungsintensitäten und –mustern gearbeitet (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Dienstag, 18. Mai, 24:00 Uhr
44° 16’ nördliche Breite, 35° 58’ östliche Länge
Am Dvurechnskii Schlammvulkan
Wetter:
17°C, nordöstliche Winde 1 Beaufort
Leiser Zug
Der Tauchgang in der Nacht war leider erfolglos geblieben, da wir vergeblich mit dem Sonar von ROV QUEST Gasblasenaustritte an einer Störungszone gesucht hatten. Solche Rückschläge treten auf Expeditionen immer wieder auf, werden aber meist durch Fortschritte und Highlights wieder ausgeglichen. Ein solches Highlight kündigte sich auch an, da Heiko Sahling bei der Auswertung der AUV-Karte vom Dvurechenskii Schlammvulkan eine aus dem Boden ragende Struktur gefunden hat, die sehr nach der vermisst geglaubten Temperaturverankerung aussah. Die deutliche Reflektion dieses Gerätes lag etwa 90 m weiter südwestlich von der bekannten Position, wo zuletzt vor drei Jahren die Temperaturverankerung eingemessen wurde. Die Diskussion darüber, ob die Positionsangabe nicht ganz stimmt, oder ein Schlammvulkanfluss die Temperaturverankerung am Boden verschoben hat, ist noch nicht beendet. Aufgrund dieses bedeutenden Fundes, wurde der Tauchgang mit ROV QUEST am Abend auf jeden Fall dazu geplant, zumindest den Datenlogger der Temperaturverankerung zu bergen.
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Kapitän Karl Friedhelm von Staa und sein 2. nautischer Offizier Johannes Werther auf der Brücke der MARIA S. MERIAN am Steuerstand der dynamischen Positionierung während auf dem Arbeitsdeck ein Geräteinsatz stattfindet (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Beim nächtlichen Abtauchen von ROV QUEST ist das Fahrzeug durch seine hell leuchtenden Lampen im Wasser sehr gut auszumachen (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Im Namen aller Fahrtteilnehmer
Gerhard Bohrmann
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Die Videoprojektionswand im Steuercontainer von ROV QUEST 4000 zeigt die verschiedenen Kamerabilder während des 267. Tauchganges unmittelbar nachdem die Temperaturverankerung am Meeresboden wiedergefunden wurde (Foto: MARUM, Bremen).
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Volker Ratmeyer, Projektleiter im ROV-Team prüft vor dem nächtlichen Tauchgang das Fahrzeug gründlich durch (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Die 3D-Ansicht der AUV-Bathymetrie (nur grob prozessiert) vom Dvurechenskii Schlammvulkan zeigt, dass der Vulkan bis an den Rand mit Schlamm gefüllt ist (Abbildung: MARUM, Bremen).
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Während der rastermäßigen AUV-Vermessung des Dvurechenskii Schlammvulkans wurde die verloren geglaubte Temperaturverankerung in der Seitensichtsonarfunktion als eine 6 m in die Wassersäule aufragende Struktur ca. 90 m von seiner ursprünglich ausgesetzten Position entdeckt (Abbildung: MARUM, Bremen).
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Mit dem Schiffsdraht wurde die Temperaturverankerung nach drei Jahren Standzeit vom Meeresboden geborgen, nachdem ROV QUEST den Schiffsdraht mit der Verankerung verbunden hatte (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Montag, 17. Mai, 15:20 Uhr
44° 16’ nördliche Breite, 35° 58’ östliche Länge
Am Dvurechnskii Schlammvulkan
Wetter:
18°C, südwestliche Winde 4 Beaufort
Mäßige Brise
Nachdem es gelungen war, an der Kertsch Flare in 900 m Wassertiefe die erste hochgenaue Mikrobathymetriekarte nach einer erfolgreichen AUV-Vermessung herzustellen, waren wir heute sehr gespannt auf den nächsten Tauchgang des AUV (autonomous underwater vehicle). Dieser gelang mit einer erstaunlichen Routine, so dass wir für den noch geplanten ROV-Tauchgang eine hochgenaue morphologische Karte erhielten. Der gesamte Bereich der Caldera, der mit Schlamm aufgefüllt ist und teilweise über die Ränder des Vulkans ausfließt, konnte damit erfasst werden.
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Nach dem Auftauchvorgang wird das AUV mit dem Schiffsdraht verbunden. Dazu sind Eberhard Kopiske (blauer Overall) und der 1. Offizier Holm Behnisch (roter Overall) schon ein eingespieltes Team (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Im Namen aller Fahrtteilnehmer
Gerhard Bohrmann
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3D-Darstellung des Tauchweges des autonomen Tauchfahrzeuges (AUV = autonomous underwater vehicle) während seines 32. Tauchganges auf dem Dvurechenskii Schlammvulkan (Abbildung: MARUM, Bremen).
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Jens Renken bei der Prüfung elektronischer Teile bei geöffnetem Druckgehäuse des autonomen Tiefseefahrzeuges (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Sonntag, 16. Mai, 15:20 Uhr
44° 23’ nördliche Breite, 35° 09’ östliche Länge
Am Tbilisi Schlammvulkan
Wetter:
18°C, südwestliche Winde 4 Beaufort
Mäßige Brise
Der Tauchgang in der Nacht brachte Klarheit über die Gasgasaustrittstellen der Kertsch Flare am Meeresboden in 900 m Wassertiefe. Während der vorhergehende ROV-Tauchgang wenige und vor allem nur sehr langsam sprudelnde Gasblasenaustritte dokumentieren konnte, belegte der zweite Tauchgang an der Kertsch Flare doch sehr intensive Blasenaustritte. Das Gas konnte mit Hilfe des Roboters beprobt werden und besteht der Analyse nach zu mehr als 95 % aus Methan.
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Thomas Pape bei der früh-morgendlichen Entgasung zweier Gasblasenprobennehmer (GBP), welche der ROV QUEST von seinem 266. Tauchgang vom Meeresboden mitgebracht hat. Die GBPs haben in der Nacht fleißig Gasblasen am Meeresboden gesammelt und werden nun für die anschließenden gaschromatographischen Analysen im Labor vorbereitet (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Wir freuen uns weiterhin über das herrliche Arbeitswetter
und grüßen die Heimat.
Gerhard Bohrmann
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Kleine Gashydratstücke, die gerade mit einem Schwerelot geborgen wurden, zersetzten sich langsam in einer Spritze. Das Methangas perlt mit seiner geringen Dichte nach oben aus, wobei die Bläschen in einem Gasbehälter aufgefangen werden. Das Gas kann danach gaschromatographisch untersucht werden (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Der Arm von ROV QUEST hält den Gasblasenprobennehmer (GBP) über einer Gasblasenaustrittsstelle am Meeresboden. Die nach oben aufsteigenden Blasen sammeln sich nur langsam im Trichter. Ist dieser voll, dann öffnet der zweite Greifarm durch Umlegung des Hebels die Druckkammer und Gasblasen werden durch den Unterdruck in der Kammer dort hineingezogen. Nach erneuter Umlegung des Hebels ist die Probe gesichert (Foto: MARUM, Bremen).
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Obwohl Werder Bremen gestern Abend das DFG-Pokal Endspiel verloren hat, haben wir als treue Werder-Fans den Werder Marker an einer wichtigen Position im Schwarzen Meer in 2000 m Wassertiefe ausgesetzt. Er markiert am Meeresboden den Beginn eines größeren Areals mit verteilten Gasblasenaustritten an der Kertsch Flare (Foto: MARUM, Bremen).
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Koch Johann and Stewardess Iris bei der abendlichen Essensausgabe in der Messe des Forschungsschiffes (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Samstag, 15. Mai, 21:00 Uhr
44° 37’ nördliche Breite, 35° 41’ östliche Länge
An der Kertsch Gasaustrittsstelle
Wetter:
18°C, nordöstliche Winde 3 Beaufort
Schwache Brise
Kurz vor Beginn des DFG-Pokalspiels Werder Bremen gegen FC Bayern München in Berlin ist auch die Spannung auf der MS MERIAN sehr hoch. Wir haben eine Stunde Zeitverschiebung zu Deutschland. Radio- und Fernsehübertragungen werden teilweise genutzt, um immer auf dem aktuellen Spielstand zu sein.
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Die Werder Fans auf Forschungsschiff MARIA S. MERIAN haben sich anlässlich des heutigen DFB-Pokalfinales FC Bayern München gegen Werder Bremen auf dem Arbeitsdeck vor dem ROV eingefunden und präsentieren den eigens für heute gebastelten Marker in unverkennbarem Werder Design, den wir als wissenschaftlichen Marker im Tauchprogramm des nächsten Tauchganges einbauen werden (Foto: Dimitriy Evtushenko).
linienhafte Elemente, die auf ein Störungsmuster aus dem Untergrund deutet. Solche Störungszonen sind hervorragende Wegsamkeiten in den Sedimenten an denen Gase sehr schnell aufsteigen können und dann am Meeresboden ausperlen.
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Nachdem das Bremer AUV-SEAL 5000 über 10 Stunden Daten vom Meeresboden aufgezeichnet hat wurde es nach seiner Mission aus dem Wasser auf das Arbeitsdeck gehievt der (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Es grüßt im Namen aller
Gerhard Bohrmann
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Die Profilmessungen an der Kertsch Flare zeigen mehrere wunderbar ausgebildete Gas-Plumes an dieser Lokation (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Das AUV-Team wird von Gerrit Meinecke (mitte) Jens Renken (links) und Eberhard Kopiske (rechts) gebildet. Die drei Mitfahrer auf MARIA S. MERIAN prüfen nach dem Tauchgang erst einmal die Datenaufzeichnung (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Im AUV Container wird der Fortschritt der durchgeführten Vermessungsmission an den Bildschirmen mit verfolgt (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Freitag, 14. Mai, 21:00 Uhr
44° 17’ nördliche Breite, 35° 0’ östliche Länge
Südwestlich der Strasse von Kertsch, an der Kersch Flare
Wetter:
17°C, nordöstliche Winde 2 Beaufort
Leichte Brise
Die Nacht von Donnerstag auf Freitag nutzten wir wieder ausgiebig für Profilfahrten im Bereich des Odessa Schlammvulkans, dabei wurden auf dem Weg vom Dvurechenskii Schlammvulkan (DSV), der Vodyanitskii und der NIOZ Schlammvulkan überfahren. Beide waren durch intensive Gasaustritte gekennzeichnet. Auch am Odessa Schlammvulkan konnten wir mit dem Parasound Gasemissionen kartieren.
Nach dem Ende der Kartierung führten wir eine Schwerelotbeprobung in einem Schlammfluss an der Ostseite des Odessa Schlammvulkans durch. Der eigentliche Schlammfluss war in der Sedimentkernabfolge selbst nur wenige Zentimeter mächtig und darunter fanden wir die normale Sedimentabfolge des Schwarzen Meeres. Gashydrate waren vor allem in der untersten Einheit im Schwerelot zu finden. Die größten Probenstücke konnten geborgen werden und liegen nun in flüssigem Stickstoff gekühlt bei -192°C, bereit für den Probenrücktransport nach Deutschland. Eine Beprobung mit dem Autoklavkolbenlot wurde angeschlossen. Dieses Lot nimmt etwa 2,5 m lange Kerne, die aber am Meeresboden in einen Druckbehälter gezogen werden. Ein Kugelventil schließt den Druckbehälter und beim Hieven der Probe können weder Gas noch Gashydrate der Probe entweichen. Diese Beprobung ist besonders wichtig für die Quantifizierung von Gashydraten in den Sedimenten des Schwarzen Meeres.
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Die Sedimentlote werden vor dem Hangar des Schiffes vorbereitet. Dort werden sie am großen Schiebebalken zu Wasser gelassen. Gerade ist das Schwerelot im Wasser und soll in 30 Minuten wieder an Deck sein. Stephan Klapp (links) schaute gerade über die Reeling, um dies zu kontrollieren. Klaus Dehning (mitte) und Daniel Hüttich (rechts) bereiten das Autoklavkolbenlot für den nächsten Einsatz vor (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Alle sind an Bord wohl auf und grüßen
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Roboter QUEST 4000 kommt auf unserer Reise meist am Abend zum Einsatz und führt seine Tauchgänge über Nacht durch. In den meisten Fällen hatten wir beim Eintauchen des ROV herrliche Sonnenuntergänge. Kommt dazu noch die malerische Kulisse des Krimgebirges, dann ist das Stimmungsbild perfekt (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Heute wurden die ersten Delphine gesichtet, die uns eine ganze Zeit in spielender Weise begleitet haben (Foto: Carmen Friese).
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Iris Seidel die Chefstewardess der MARIA S. MERIAN macht zwei bis dreimal ihren Laden nach dem Abendessen auf. Die Auswahl ist zwar nicht so groß, wie in einem Kaufhaus, aber ihre Artikel, Zigaretten, Getränke, Schokolade, Kekse etc., sind dennoch auf dem Schiff begehrt. Häufig gibt es vor ihrem Laden eine lange Warteschlange (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Daniel Hüttich führt Wartungsarbeiten am ROV QUEST durch. Die Piloten haben ein genau vorgelegtes Arbeitsprogramm, welches jeweils vor und nach einem Tauchgang abgearbeitet werden muss (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Donnerstag, 13. Mai, 22:00 Uhr
44° 17’ nördliche Breite, 35° 0’ östliche Länge
Am Dvurechenskii Schlammvulkan
Wetter:
17°C, nordöstliche Winde 2 Beaufort
Leichte Brise
In der Nacht begannen wir nach einem Beprobungsprogramm mit Schwereloten eine Profilvermessung mit dem Echolot Parasound. Drei Schlammvulkane wurde auf Gasemissionen hin untersucht und alle drei zeigten starke Aktivitäten. Auch der ausgewählte Dvurechenskii Schlammvulkan (DSV) zeigt wieder deutliche Gasaustritte, sodass der geplante ROV- Tauchgang sehr spannend zu werden versprach. Dieser Schlammvulkan wurde während einer Expedition mit FS METEOR 2007 in einem Zeitraum von 4 Wochen häufig aufgesucht und zeigte damals keinerlei Aktivitäten. Erst an dem allerletzten Tag der damaligen Expedition kam es zur Bildung von solchen Gasemissionen. Es ist daher sehr spannend, dass wir gerade jetzt eine aktive Phase des Schlammvulkans haben. Im Jahre 2007 hatten wir im Boden eine ca. 5 m tiefe Temperaturverankerung angebracht in der Hoffnung, durch spätere Bergung des Datenloggers die Schlammvulkanereignisse der letzten 3 Jahre durch Temperaturereignisse rekonstruieren zu können. Während man an Land die Eruptionszeiten von Schlammvulkanen durch direkte Beobachtung schon lange kennt, ist dies im Meeresboden völlig ungeklärt, denn dort können Gashydrate zum Teil die Vulkanschlote verstopfen.
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Schiffscrew und ROV-Crew auf dem Arbeitsdeck beim Aussetzen von ROV QUEST 4000 (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Für heute grüßt im Namen aller an Bord
Gerhard Bohrmann
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ROV QUEST wird nach dem über 8 Stunden langen Tauchgang am Dvurechnskii Schlammvulkan aus dem Wasser gehievt (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Die Echolotaufzeichnung der Wassersäule über dem in 2000 m gelegenen Dvurechenskii Schlammvulkan zeigt drei Gasaustritte, sogenannte Flares. Das rechte Flare reicht über 600 m in die Wassersäule (Foto: MARUM).
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Die Videobilder von ROV-Tauchgang 264 auf dem Dvurechenskii Schlammvulkan zeigen einen völlig durchpflügten Meeresboden, welcher durch einen frischen Schlammvulkanausbruch stark verändert wurde (Videobild der ZEUS-Kamera, MARUM).
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Beim ROV-Einsatz von Geräten sind die beiden Greifarme und die Videokameras auf dem ROV die wichtigsten Hilfs- und Orientierungsmittel. Das Videobild der PEGASUS-Kamera mit Blick fast senkrecht nach unten zeigt, wie der ROV-Pilot mit der Klaue des Orion-Armes eine sogenannte Affenfaust greift um eine Gummibefestigung der T-Lanze zu lösen. Im nächsten Schritt wird der Pilot die freigegebene T-Lanze greifen und für eine Temperaturmessung im Meeresboden einsetzen (Foto: MARUM).
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Nachdem die T-Lanze aus dem Geräteschacht des ROV mit dem Greifarm herausgezogen wurde, wird sie aus der horizontalen Lagerung in die vertikale gedreht und dann vorsichtig vor dem ROV in das Sediment gedrückt. Während einer der ROV-Piloten den Greifarm bedient, optimiert der zweite ROV-Pilot durch geschickte Kameraführung die Sichtmöglichkeiten auf den Meeresboden und die Geräte. Beide Piloten bilden daher ein eingespieltes Team, deren Fähigkeiten den wissenschaftlichen Erfolg der Reise wesentlich mit bestimmen (Videobild PEGASU-Kamera; MARUM).
Mittwoch, 12. Mai, 22:00 Uhr
44° 17’ nördliche Breite, 35°0’ östliche Länge
Am Dvurechenskii Schlammvulkan
Wetter:
16°C, südliche Winde 1 Beaufort
Glatte See
Die Nacht wurde genutzt, um eine Profilfahrt über drei weitere Schlammvulkane durchzuführen und als Transit, um den Dvurechenskii Schlammvulkan (DSV) zu erreichen, wo eine AUV-Kartierung geplant ist. Während der Profilfahrt über die Schlammvulkane Malyshev, Kornev und Goncharov sollte vor allem geprüft werden, ob es Gasaustritte gibt, die Anzeichen für heutige Aktivitäten der Schlammvulkane sein könnten. Solche Gasaustritte können wir sehr gut mit dem Parasound Echolot des Schiffes in der Wassersäule als große Anomalien feststellen. Alle drei Schlammvulkane zeigen keinerlei Aktivität. Diese Befunde unterstützen die bisherige Vorstellung, dass die Schlammvulkane des zentralen Schwarzen Meeres zur Zeit in einer relativen Ruhephase sind. Der sich anschließende AUV Einsatz gestalten sich leider etwas schwierig und wurde nach einer Weile abgebrochen.
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Thomas Pape, Jan-Hendrik Körber und Stephan Klapp schauen gespannt auf das aus dem Wasser kommende Schwerelot (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Beim Reinholen wir das nun mit Sediment gefüllte Schwerelot aus der vertikalen Lage in die horizontale Lage gekippt und dann auf den Boden des Arbeitsdecks in einen Rahmen abgelassen. (Foto: Tatyana Malakhova).
Im Namen aller an Bord grüßt
Gerhard Bohrmann
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Während viele Geologen feste Hartschalenröhren als Liner für die Schwerelotsedimente benutzen, verwenden wir lange Plastikschläuche, die unmittelbar nach der Bergung mit einem Messer aufgeschnitten werden können. Auf diese Weise können wir sofort Gashydratstücke beproben, die sich unter den Bedingungen an Deck zersetzen. (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Bootsmann Norbert Bosselmann im Arbeitsgespräch mit seinem Kollegen Frank Schrage, immer dabei den Handlungsablauf bei der Schwerelotbeprobung zu optimieren (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Das Schwerelot wird am Tiefseedraht über einen seitlich ausfahrbaren Kran in die Tiefe gefiert und soll einen bis zu 6m langen Sedimentkern beproben. Beim Eindringen in den Meeresboden hilft der 1,2 Tonnen schwere Gewichtssatz aus Bleiplatten, der oberhalb des Rohres angebracht ist (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Nach der Ablage auf dem Decksboden wird der Kernfänger am Schwerelot rasch abzogen, damit die Geologen an Bord den Sedimentkern aus dem Rohr herausziehen können. (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Dienstag, 11. Mai, 17:00 Uhr
43° 37’ nördliche Breite, 33°2’ östliche Länge
Am Malyshev Schlammvulkan
Wetter:
16°C, südwestliche Winde 3 Beaufort
Leichte Dünung
Nach dem Transit gestern ist der heutige Tag unser erster richtiger Arbeitstag, während dem wir das ganze Schiff mit unseren Forschungsaktivitäten in Anspruch nehmen. Das Programm begann um 02:30 Uhr in der Nacht, nachdem wir unser Arbeitsgebiet in der Ukraine erreicht hatten, mit der Aufnahme eines aktuellen Schallgeschwindigkeitsprofils durch die Wassersäule. Dies ist zur Kalibrierung unserer akustischen Messsysteme auf dem Schiff eine Grundvorrausetzung. Dazu wurde eine Messsonde am Schiffsdraht bis in große Wassertiefe gefahren. Durch die komplizierten Verhältnisse der Salinität und Temperatur vor allem in den oberen Wasserschichten muss hier sehr genau registriert werden.
Danach begann die erste Profilfahrt mit dem Fächerecholot und dem Echolot Parasound über die beiden Schlammvulkane MSU und Yuzhmorgeologiya. Beide Vulkane konnten wir sehr gut erfassen. Den MSU Schlammvulkan haben wir anschließend mit einem Schwerlot beprobt.
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Miriam Römer und Carmen Friese bei der Übergabe der Wachablösung vor der Parasound-Anlage. Der konisch aufragende Malyshev Schlammvulkan wurde gerade vermessen und ist auf den Bildschirmen zu erkennen (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Wir grüßen für heute aus dem Schwarzen Meer sehr herzlich
Im Namen aller FahrtteilnehmerInnen
Gerhard Bohrmann
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Einer der Schiffkräne hebt gerade das autonome Wasserfahrzeug SEAL (AUV) nach der notwendigen Tarierung im Wasser zum Schiffsdeck zurück (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Miriam Römer und Michael Ivanov diskutieren in der Lotzentrale vor den PARASOUND und Fächerecholotrechnern das weitere Vermessungsprogramm (Foto: Dimitriy Evtushenko).
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Der Blick in die Lotzentrale des Forschungsschiffs zeigt eine Menge verschiedenster Rechner, auf denen sehr unterschiedliche Datenerfassungen durchgeführt werden (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Montag, 10. Mai, 11:00 Uhr
41° 10’ nördliche Breite, 29°4’ östliche Länge
Ausfahrt Bosporus ins Schwarze Meer
Wetter:
18° C, fast windstill 2-3 Beaufort
kaum Seegang
Heute um 08:42 Uhr hieß es alle Leinen los und Forschungsschiff MARIA S. MERIAN verließ nach wenigen Hafentagen, die für die Schiffsmannschaft besonders anstrengend waren, die Pier von Haydarpasa. Die Sicherheitsübung machte uns nach der theoretischen Einweisung am Vortag nun auch mit der Praxis im Notfall vertraut. Nach Ertönen des Alarm-Signals haben sich alle am Wissenschaftler-Sammelplatz mit ihrer Schwimmweste eingefunden und den Instruktionen der Schiffsführung gelauscht.
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Die obligatorische erste Sicherheitsübung zu Anfang jeder Seereise ist eine wichtige Orientierung für den Ernstfall auf dem Schiff. Auch seeerfahrene Wissenschaftler, wie Michael Ivanov, Gerrit Meinecke und Anh Mai (von links nach rechts) üben einen solchen Fall (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Um 10:05 Uhr verließ der Lotse das Schiff im Einfahrtsbereich zum Schwarzen Meer und FS MERIAN nahm sogleich Fahrt auf zum ersten Ansteuerungspunkt in ukrainischen Gewässern, den wir in der Nacht um ca. 02:30 Uhr erreichen sollten.
Alle sind wohlauf und es grüßt im Namen aller Fahrtteilnehmer
Gerhard Bohrmann
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Blick vom Bosporus in das sich öffnende Schwarze Meer. In der griechischen Volksetymologie wird der Bosporus als die Rinderfurt interpretiert. Der Sage nach hatte Zeus sich in die Priesterin Io verliebt, welches seine eifersüchtige Gemahlin Hera nicht merken sollte. Zeus verwandelte Io in eine Kuh. Hera kam ihrem Gemahl jedoch auf die Schliche und setzte eine Stechmücke auf die Kuh an. Auf ihrer Flucht vor dem unangenehmen Insekt durchschwamm die Kuh jene Wasserstrasse, die Europa und Asien trennt (Foto: Tatyana Malakhova).
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Während der fast 30 km langen Passage durch den Bosporus von Istanbul ins Schwarze Meer hat man vom Peildeck über der nautischen Brücke des Schiffs die beste Sicht (Foto: Gerhard Bohrmann, MARUM).
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Ein Blick zurück auf das fahrende Schiff im Bosporus zeigt das mit mehreren Containern und Geräten beladene Arbeitsdeck und die hinterlassene Wasserspur (Foto: Tatyana Malakhova).
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Erste Vorbesprechung des wissenschaftlichen Tagesprogrammes im Konferenzraum der MS MERIAN (Foto: Dimitriy Evtushenko).
Sonntag, 9. Mai, 12:00 Uhr Mittags
41° 0’ nördliche Breite, 29°0’ östliche Länge
Hafen von Haydarpasa (Istanbul)
Wetter:
23° C, fast windstill 1-2 Beaufort
kein Seegang
Die 20 Wissenschaftler und Techniker aus Bremen wurden heute Vormittag eingeschifft während wir unsere russischen und ukrainischen Gäste am Nachmittag erwarten. Unsere Vorgänger auf dem Schiff haben ihre wissenschaftlichen Geräte und Proben bereits am gestrigen Samstag von Bord genommen und nur noch wenige Packstücke werden heute von Bord gehen.
Piloten- und Technikerteams der Unterwasserfahrzeuge und die Wissenschaftlergruppen begannen sehr schnell damit, ihre Geräte auf dem Arbeitsdeck und in den Laboren aufzubauen. Sehr rasant änderten sich Stellplätze einzelner Geräte und Gerätekomponenten auf dem Arbeitsdeck, galt es doch, die optimalen Positionen für die kommende Fahrt zu finden. Insgesamt hatten wir sieben 20-Fuß-Container aufgenommen, was aber auf diesem wunderbaren Schiff kein Problem darstellt.
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Noch steht einer der vier roten Container des Bremer Tauchroboters auf der Pier am Liegeplatz des FS MARIA S. MERIAN und schaut von der asiatischen Seite von Istanbul über die Kontinentgrenze, wo Blaue Moschee und Hagia Sofia, beides Wahrzeichen der Altstadt von Istanbul, bereits in Europa thronen (Foto: Gerhard Bohrmann, MARUM).
Es grüßt aus dem Hafen von Istanbul
Gerhard Bohrmann
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Noch liegt Forschungsschiff MARIA S. MERIAN an der Pier im Hafen von Haydarpasa, einer von vielen Häfen in Istanbul (Foto: Gerhard Bohrmann, MARUM).
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Die letzten Proben der vorherigen Reise werden von den türkischen Mitfahrern mit dem LKW der Universität vom Schiff abgeholt – das geht so viel einfacher als die aufwendige Versendung der Proben nach Deutschland (Foto: Gerhard Bohrmann, MARUM).
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Viele fleißige Hände sorgen für die Anpassungsarbeiten auf dem Schiff, die den Einsatz des Bremer Tauchroboters auf FS MARIA S. MERIAN erst ermöglichen (Foto: Gerhard Bohrmann, MARUM).
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Daniel Hüttich und Anh Mai vom MARUM in Bremen bereiten den mitgebrachten Block für die Kabelführung des Roboters vor (Foto: Gerhard Bohrmann, MARUM).